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Parkett renovieren, was müssen Sie wissen?

Ist Ihr Parkett überhaupt geeignet?

Bis zum Jahr 2000 wurde fast immer mit einem lösemittelhaltigen Kunstharzklebtstoff verlegt. Heute wissen wir, dass dieser Klebstoff mit der Zeit versprödet. Hat Ihr Parkett bereits Hohlstellen und/oder größere Fugen ist das ein Zeichen dafür. Aber auch wenn nicht, kann es zu Ablösungen beim Renovieren kommen da der bis dahin auch eingesetzte lösemittelhaltige Lack behinderte das Parkett beim Angleichen an das jeweilige Raumklima und demzufolge dem Schwinden und Quellen. Wird der Lack entfernt kann das Parkett auf einmal wieder „atmen“. Weiterhin sind Vibrationen beim Schleifen unvermeidlich und beim Versiegeln werden mehr oder weniger ca. 300-360g/qm Wasser aufgebracht. Diese Faktoren können während oder auch nach der Renovierung einem vermeintlich fest verklebt Parkett bzw. dem altersschwachen Kleber den Rest geben und es kommt zu Ablösungen vom Untergrund oder Schüsselungen der Stäbe.

Mehrschichtparkett unter 2,5mm Deckschicht ist ein eigentlich ein Furnierparkett und generell nicht renovierbar. Mehrschichtparkett mit 3,5-4,0mm Deckschicht sollte nur 1x abgeschliffen werden, da das Risiko des Durchschleifens und ein Abzeichen der Träger durch die Deckschicht dann zu groß sind. Mehrschichtparkett mit 5,5-6,0mm Deckschicht bis max. 3x.

Weiterhin hatte die Industrie um 2000 Probleme mit den Klebstoffen bei Mehrschichtparkett was zu Ablösungen von Deckschichten, teils erst bei der Renovierung führte.

Einleitung

Die Standardanfrage lautet „was kostet bei Ihnen Parkettschleifen“. Was soll ich darauf antworten?. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Metzger und fragen „was kostet bei Ihnen Fleisch?“. Der wird etwas verwundert schauen und Sie fragen „welches?“. Die Palette reicht vom durchwachsenen Schwein bis zum Rinderfilet. Sie müssen also schon genauer fragen.

Wie soll geschliffen werden?

Um die alte Oberfläche(n)/-behandlung zu entfernen benötigt man ein Schleifkorn der Körnung 36. In Ausnahmefällen geht das auch mit Korn 50 oder 60, aber 36 ist die Regel. Sämtliche folgenden Schleifgänge dienen nur noch dem Beseitigen der daraus resultierenden Schleifspuren. Schleifspuren des 36er Korns werden mit Korn 60, die des Korn 60 mit Korn 80 usw. beseitigt. Überspringt man eine (1) Körnung in der Reihenfolge 40-60-80-100-120-150 bleiben Schleifspuren (Kratzer) zurück welche später mehr oder weniger sichtbar bleiben. Ergo sollte das Parkett in mindesten 6 Arbeitsgängen geschliffen werden. An einem Angebot Ihr Parkett 2x zu schleifen kann also etwas nicht passen.

Das war die Fläche. Jetzt gibt es aber noch Randbereiche und Ecken wo man mit der großen Parkettschleifmaschine nicht hinkommt. Beim Schleifen des Parketts werden ca. 1mm Material abtragen. Diese müssen auch in den Randbereichen und Ecken abgetragen werden. Sicherlich kann man mit der aggressiven Randschleifmaschine auch mit einem feineren Korn den alten Lack abtragen, nur bleiben dann unschöne rampenartige Steigungen zurück weil hier weniger Material abgetragen wurde. Schönes Beispiel sind hier immer wieder die Türzargen und Heizungsrohre. Ergo, sämtliche Arbeitsgänge in der Fläche sollten in den Randbereichen wiederholt werden. Das heißt aber auch das vorher die Sockelleisten de- und nachher wieder- oder Neue montiert werden müssen.

Bei jedem Schliff lösen sich auch Körner des Schleifmittels. Auch wenn die Maschinen heute alle eine Staubabsaugung haben müssen verbleiben diese auf dem Boden. Wenn jetzt z.B. ein übersehenes Korn 40 zufällig bei Schleifen mit Korn 100 unter die Maschine gerät gibt es wieder Krat- zer. Ergo sollte vor jedem Kornwechsel die Fläche ab- und die Randfuge ausgesaugt werden.

Maschinen

Gefühlte 100 Jahre wurde mit der richtungsgebundenen „Hummel“ (Bandschleifmaschine) geschliffen weil es nichts anderes gab. Schleifen „mit der Faser“ ist in der Holztechnik selbstverständlich und wird bei der Parkettproduktion auch so praktiziert. Ist das Parkett aber verlegt gibt es das Problem mit den doch sehr großen Bereichen wo man mit der „Hummel“ nicht hinkommt. Hier wird dann die Randschleifmaschine eingesetzt und die schleift leider im Kreis, also holztechnisch falsch „quer zur Faser“. Weiterhin gibt es Verlegemuster wie z.b. „Würfel“ (schachbrettartig) oder „Fischgrät“ welche ein Schleifen mit der Faser auch in der Fläche mit zulassen. Durch das Fortschreiten der Maschinentechnik und dem Wunsch der Kunden nach einem Einfärben des Parketts was jeden Schleiffehler extrem verstärkt gibt es aber mittlerweile richtungsfreie Parkettschleifmaschinen, d.h. Schleifteller mit einem Planetengetriebe und 3 oder 4 weiterer Schleifteller darauf welche nun exzenterartig schleifen und bis auf 2-3cm an aufgehende Bauteile (Wände) herankommen. Diese Maschinentechnik ist leider noch nicht bei allen Parkettlegern angekommen.

Schleifmittel und Zeit

Faktoren wie Geschwindigkeit (wie schnell fahre ich mit den Maschinen über das Parkett) und der Wechsel des Schleifmittels (wie lange wird eine Körnung benutzt) spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle beim Ergebnis. Umso schneller die Vorschubgeschwindigkeit um so geringer der Abtrag. Gleiches beim Schleifmittel, dieses ist irgendwann zwar noch rauh, aber nicht mehr scharfkantig und bringt keinen Abtrag mehr.

Kitten

Das Verkitten von eventuellen Fugen im Parkett bis max. 3mm erfolgt mit einer aus sauberem Schleifstaub der Körnung 100 oder feiner und einer Fugenkittlösung hergestellten spachtelfähigen Masse nach dem Schliff mit Körnung 60. Das ist zwar ein Widerspruch in sich, aber vielleicht hat der Parkettleger ja noch passenden Scheifstaub von einer anderen Baustelle. Ansonsten geht das auch wunderbar mit dem Schleifstaub der Körnung 60 sofern eine richtungsfreie Mehrscheibenmaschine verwendet wurde.

Fugen in Dielen- oder Schwingböden werden nicht v.g. Fugenkitt verfüllt, das hält nicht. Hier gibt es alternativ die Möglichkeit mit eingefärbten Polymerfugendichtstoffen oder Ausspanen (Einpassen und -leimen von Holz).

Versiegeln oder ölen?

Die lösemittelfreien Versiegelungen (Lacke) von heute sind gut, „sperren“ aber das Parkett nicht mehr so ab wie die lösemittelhaltigen Versiegelungen (Lacke) von früher. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie mit Ihrem „alten“ lösemittelhaltigen Lack im jahreszeitlichen Ablauf nie Fugen im Parkett hatten und jetzt mit dem „neuen“ lösemittelfreien Lack schon. Das gehört, wie bei geölt schon immer, zur Natur der Dinge und lässt sich über das Raumklima steuern.

Das eine Versiegelung weniger Arbeit bei Reinigung und Pflege macht als ein Öl ist ein Trugschluss. Jeder Lackhersteller gibt in seiner Reinigungs- und Pflegeanleitung an, dass der Lack neben dem Reinigen auch regelmäßig schichtaufbauend zu Pflegen ist. Sie kennen das eventuell noch unter dem Begriff „Blockern“ oder „Bohnern“. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass bei einer mangelhaften Pflege beim Lack der Schaden sich erst zeigt wenn der Lack nicht mehr da ist und renoviert werden muss und beim Öl sofort weil das Parkett erheblich anschmutzt.

Das grundsätzliche Problem ist in der Regel beim Reinigen das Aufnehmen der Schmutzflotte welches nicht erfolgt und beim Pflegen (schichtaufbauende Pflege bei Lack und Nachölen bei Öl) das diese überhaupt nicht erfolgt.

Alternativ zum Öl gibt es heute Ol-Wachse welche die Reinigung- und Pflege die dem Lack ähnlich macht und beim Lack das rechtzeitige Re-Coating (auftragen einer Permanantpflege in Form einer Lackschicht alle 5 Jahre).

Ich könnte mich jetzt noch über die verschiedenen Lacke auslassen ab er das wird zu viel. Nehmen Sie wenn versiegelt werden soll einen 2K-Lack für öffentliche und gewerbliche Bereiche mit hoher Beanspruchung und Sie sind immer gut bedient.

Grundsätzlich gilt

  • beim Lack, Sie haben eine einfachere Reinigung, verstecken aber das Holz hinter einer Kunst- stoffschicht. Es entsteht eine „ungestörte“ Oberfläche in welcher man aber jede „Störung“ wie z.B. Kratzer sofort sieht.
  • Beim Öl oder besser Ölwachs, Sie haben immer noch eine verhältnismäßig einfache Reinigung, erhalten aber die Natürlichkeit vom Holz. Es entsteht eine von Haus aus mattere Oberfläche in welcher „Störungen“ weniger auffallen.
  • Öl oder Ölwachs lässt sich durch den homogenen dünnen Aufbau (ca. 80g/qm) auch einmal partiell nacharbeiten was bei einem heterogenen Lacksystem (ca. 120g/qm Grundierung und ca. 240g/qm Lack) nicht möglich ist.